Offene Rechnungen

Heute will ich mir endlich mal die Zeit nehmen, über den Ausgang für unsere Reklamationen, Beschwerden und Rückforderungen bei den noch offenen Punkten unserer letzten Reise vom September zu berichten. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich tatsächlich erst vor 10 Tage die letzte Information zu einem offenen Vorgang erhalten habe, ich bin also gar nicht so lange in Verzug.

Beginnen wir aber wieder vorne, ganz am Anfang unseres Trips. Wie sich das Herdenbaby noch immer schmerzhaft zurückerinnert, war es der holländischen Fluggesellschaft KLM leider nicht möglich, alle drei Reisenden unserer Gruppe inklusive ihres Gepäcks von München nach Los Angeles zu fliegen, ein Koffer wurde beim Zwischenstopp in Amsterdam nicht korrekt verladen, die beiden anderen Gepäckstücke erreichten ihr Ziel zwar zur richtigen Zeit, der optische Zustand entsprach aber eher dem eines Crashtest Dummies – nach dem Crash. Großzügig, wie man Fluggesellschaften so kennt, erhielten wir in Los Angeles die Erlaubnis, einen Betrag bis zu einer Höhe von $100 für notwendige Dinge des täglichen Bedarfs auf Kosten von KLM auszugeben. Neben ein paar Kosmetikartikeln wanderten am Ankunftstag ein paar Tops und Shorts sowie Unterwäsche und Badekleidung in den Einkaufskorb des Herdenbabys, was man halt so braucht, wenn man am Pazifik Urlaub macht.

Beim Versuch, den Betrag von knapp $100 nun von KLM zurückzufordern, wurden wir drei Wochen nach unserer Rückkehr nun doch noch einmal überrascht – leider nicht im positiven Sinne. KLM teilte uns mit, dass man sich anhand der von uns eingereichten Belege nur zu einer Erstattung von ca. 45 € veranlasst sehe, diese hätte man auch schon auf unser Konto angewiesen, Widerspruch also sinnlos. Liebe KLM, GEHT ES EIGENTLICH NOCH? Nur, damit ich es richtig verstehe: Ihr verbummelt unser Gepäck, auf das wir drei Tage warten müssen, wollt uns aber dann noch vorschreiben, welche Gegenstände aus unserem Gepäck für uns notwendig sind? Unsere beiden anderen Koffer waren übrigens nach dem Rückflug so sehr beschädigt, dass wir sie nur noch für insgesamt 10 € auf dem Flohmarkt verkaufen konnten. KLM – nie wieder.

Der nächste Kandidat auf meiner Liste war das Bryce Trails B&B in Tropic, das wir ja in so guter Erinnerung hatten, in dem es uns bei unserer Rückkehr aber so gar nicht mehr gefallen wollte. Ich habe leider noch keine Zeit gefunden, eine entsprechende Kritik auf einem Bewertungsportal zu hinterlassen, wollte aber wenigstens dem Betreiber ein klares Statement schicken. Dieses blieb bis heute leider unbeantwortet, was vielleicht daran liegen kann, dass ich am Ende meiner Mail darum gebeten habe, dass man uns kontaktiert, wenn man darüber nachdenken sollte, sich von dem Anwesen zu trennen, weil wir es dann wieder zu dem machen würden, was es früher einmal war. Vielleicht denken sie aber auch noch über unser Angebot nach, wir sind jedenfalls bereit!

Die nächste offene Rechnung hatten wir mit dem Anbieter für unsere Whale Watching Tour in Moss Landing / Monterey. Wie ich schon geschrieben hatte, haben wir vergeblich zur vereinbarten Zeit auf einen Mitarbeiter von SeaGoddess Whale Watching gewartet, telefonisch konnten wir leider auch niemanden erreichen. Meine E-Mail, die ich noch am gleichen Abend abgeschickt habe, wurde sehr schnell beantwortet. Darin hieß es, dass man uns via E-Mail benachrichtigt hätte, was – wie ich inzwischen mehr als ein Mal überprüft habe – nicht der Fall war. Zudem fände ich es nur sinnvoll, dass man im Falle einer Cancellation den Kunden telefonisch informiert, wenn man ihn denn schon dazu nötigt, eine Telefonnummer anzugeben. Entschädigen wollte man uns jedenfalls nicht, da wir die Tickets über Groupon erworben hätten. Man hat uns aber den hilfreichen Vorschlag gemacht, dass wir sie einfach zu einem späteren Zeitpunkt einlösen könnten, prima Idee, vielen Dank. Das Beschwerdemanagement von Groupon USA funktioniert zum Glück wesentlich besser als das von Groupon Deutschland und so bedurfte es nur zweier E-Mails, bis uns der Betrag in voller Höhe zurückerstattet wurde.

Der vorsrst letzte offene Posten betraf das falsch gebuchte Zimmer für unsere letzten beiden Übernachtungen in Santa Clarita. Wie ich schon geschrieben hatte, wurde vom deutschen Veranstalter statt eines Drei-Bett-Zimmers nur ein Standardzimmer mit einem Doppelbett gebucht und ich musste vor Ort für ca. $360 ein zusätzliches Zimmer reservieren. Die Mehrkosten wollte ich natürlich gerne erstattet haben, nicht ganz einfach, wie ihr euch vorstellen könnt. Verkompliziert wurde das ganze dadurch, dass ich für diese Buchung einen Service namens DreamCheaper genutzt habe. Man kann dort seine Reservierungsbestätigungen der großen Buchungsportale wie Expedia & Co. hinschicken und DreamCheaper versucht dann, im Zeitraum der kostenlosen Stornierbarkeit der Buchung das Zimmer anderswo günstiger zu bekommen, was in diesem Fall auch geklappt hat. Das ursprünglich von mir bei hotels.com gebuchte Zimmer wurde so noch einmal um ca. 25 € günstiger. Die von mir getätigte Buchung bei hotels.com wurde in diesem Zusammenhang von DreamCheaper storniert, weshalb nun DreamCheaper, die Ihren Sitz übrigens in Berlin haben, mein neuer Vertragspartner war. Den Anbieter alleine von dieser Tatsache zu überzeugen, bedurfte bereits einiger E-Mails und einer vorsorglichen Kontaktaufnahme mit meinem Rechtsschutzversicherer. Die Darlegung des Sachverhalts erforderte dann weitere E-Mails, dazwischen verstrichen immer ganze Wochen, bis ich eine Antwort erhielt. Das Ende vom Lied: DreamCheaper hatte beim zuständigen Veranstalter eine Erstattung von rund 130 € rausgeschlagen. Das erscheint jetzt erst mal nicht viel, bezieht man aber die 250 € Selbstbehalt bei meiner Versicherung für den Fall eines Rechtsstreits mit ein, ist es schon wieder kostendeckend. Zudem trifft DreamCheaper keine echte Schuld, da verutlich schon die von mir selbst ursprünglich getätigte Reservierung vom Veranstalter fehlerhaft umgesetzt wurde. Diese war aber im Zuge der Umbuchung storniert worden und ich hatte so keinerlei Handhabe mehr für einen Anspruch.

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